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Der lange Weg einer verfolgten Minderheit
 

8. Mai: Gedenkstätte Ahrensbök zeigt eine Ausstellung über Sinti und Roma

Sie leben seit Jahrhunderten in Europa. Als größte Minderheit – etwa elf Millionen – auf dem  europäischen Kontinent, sind Sinti und Roma in ihren jeweiligen Heimatländern bis heute Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt.  Auch und insbesondere in Deutschland, wo Tausende Sinti und Roma während des Nationalsozialismus in Konzentrationslager deportiert und  ermordet wurden. Heute leben etwa 70.000 Sinti und Roma in Deutschland; erst Mitte der 1980er Jahre erkannte die Bundesrepublik  Verfolgung und Ermordung als NS-Völkermord an.

In Schleswig-Holstein sind Sinti und Roma  seit 2012 neben der dänischen und der friesischen Volksgruppen als Minderheit mit einem Landesverband in der Landesverfassung verankert. Ihr langjähriger Vorsitzender Matthäus Weiß wird am 8. Mai 2024, dem Gedenktag der Befreiung vom Nationalsozialismus, um 17.00 Uhr in der Gedenkstätte Ahrensbök die  Ausstellung über Sinti und Roma in Schleswig-Holstein, "Der lange Weg. Aus Vergangenheit lernen – Zukunft gestalten" sprechen. Jens Rönnau, der Leiter des Kieler Erinnerungsortes Flandernbunker, wird in die Ausstellung einführen.

Neben der Ausstellung, die bis einschließlich 21. Juli 2024 gezeigt wird, zeichnen Referentinnen und Referenten in mehreren Vorträgen die Vielschichtigkeit dieser Minderheit  und ihre fortwährenden Benachteiligung auf. Sebastian Lotto-Kusche wird über "Verfolgung von Sinti und Roma in Schleswig-Holstein im Nationalsozialismus" referieren (26. Mai). Schülerinnen und Schüler der Theodor-Storm-Schule  stellen ihren Film über die Familie von Matthäus Weiß, "Eine Familie weiß zu berichten" vor (2. Juni). Elisabeth Eßer und Gerd Eickenbusch  berichten über Verfolgung von Sinti und Roma am Beispiel Lübeck (16. Juni). Und zur Finissage am 21. Juli wird der Lübecker Musikwissenschaftler Wolf-Rüdiger Ohlhoff einen musikalischen Dia-Vortrag halten: "… woher sie kamen und wohin sie gingen. Die Odyssee der Sinti und Roma".

Interessierte sind zur Ausstellungseröffnung, sowie den sich anschließenden Vorträgen eingeladen.  Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Gedenkstätte ist Dienstag bis Freitag von 09.00 bis 13 Uhr, Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Sie kann nach Anmeldung auch an anderen Tagen besucht werden. Das Gebäude liegt an der Flachsröste 16 im Ahrensböker Ortsteil Holstendorf an der Bundesstraße 432, Telefon: 04525 – 493 060, E mail: gedenkstaetteahrensboek@t-online.de. 

Foto: Eine Stelltafel der Ausstellung  "Der lange Weg  Aus Vergangenheit lernen - Zukunft gestalten" Diese Ausstellung über Sinti und Roma in Schleswig-Holstein, verantwortet vom Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Schleswig-Holstein, ist seit 8. Mai 2024 zu sehen in der Gedenkstätte Ahrensbök. 

Foto: Gedenkstätte Ahrensbök 

 

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