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Kultur- und Gedenkstätte Ehemalige Synagoge

Seit 1675 durften sich Menschen jüdischen Glaubens im heute zum Kreis Nordfriesland gehörenden Friedrichstadt ansiedeln. Im Jahre 1847 wurde die Friedrichstädter Synagoge am Binnenhafen eingeweiht. Sie war das zweite Gotteshaus der Gemeinde, die damals mehr als 400 Mitglieder zählte. Am 10. November 1938 verwüsteten Nationalsozialisten auch diese Synagoge in den reichsweiten antisemitischen Pogromen. Ein mutwillig gelegter Brand sollte den Bau zerstören, wurde jedoch gelöscht, da man eine Ausweitung des Feuers auf die Nachbarhäuser fürchtete. Das geschändete Gotteshaus wurde anschließend als Getreidespeicher genutzt und 1941 für einen SS-Offizier zu einem Wohnhaus umgebaut. Die wenigen noch verbliebenen Friedrichstädter Juden zogen nach Hamburg, nur wenigen gelang die Flucht ins Ausland. Nahezu alle wurden während der NS-Zeit ermordet.

Eine jüdische Gemeinde gibt es heute in Friedrichstadt nicht mehr. 1985 erwarb die Stadt Friedrichstadt das Gebäude, um hier eine Gedenkstätte einzurichten und gut 15 Jahre später wurde mit der Restaurierung begonnen. Im Innern wurde die einstige Frauenempore rekonstruiert und die Westfassade des Gebäudes in den Zustand von 1938 zurückversetzt, die Nord- und Südseite zeigt die Situation nach dem Umbau zum Wohnhaus mit Fenstern auf beiden Etagen. Vorgehängte Rahmen in Form der ursprünglichen großen Rundbogenfenster deuten auf die einstige Nutzung als sakrales Gebäude hin. 

Die 2003 eröffnete Kultur- und Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Friedrichstadt wird seither als Ort des Gedenkens und Lernens sowie für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Träger ist die Stadt Friedrichstadt, verantwortlich das Museum/Stadtarchiv, unterstützt durch ein ehrenamtlich tätiges Kuratorium.

Die Ehemalige Synagoge versteht sich als Kultureinrichtung. Ein Schwerpunkt ist die Vermittlung jüdischer Kultur, besonders Schulklassen werden zum Thema Judentum unterrichtet.

Bildung

Ausstellungen

Auf der früheren Frauenempore ist die Dauerausstellung „Jüdisches Leben in Friedrichstadt“ über die Geschichte der Friedrichstädter Jüdinnen und Juden zu sehen. Daneben gibt es einen Dokumentationsraum, in dem man sich detailliert über das Schicksal einzelner Familien informieren kann. Der Saal bietet auch Platz für Sonderausstellungen.

Film

In der Kultur- und Gedenkstätte ist der Film „Wer wohnte in der Synagoge von Friedrichstadt?“ von Heike Mundzeck zu sehen. Darin wird die Geschichte Friedrichstadts im Nationalsozialismus und die Nutzung des ehemaligen jüdischen Gotteshauses als Wohnung für einen SS-Offizier und seine Familie nachgezeichnet. Die Regisseurin, Tochter dieses SS-Offiziers, erfuhr erst im Erwachsenenalter, dass sie als Kind in einer ehemaligen Synagoge wohnte und berichtet sehr einfühlsam und beeindruckend von ihren Erfahrungen.

Führungen

Stadtführungen zum Thema „Jüdisches Leben in Friedrichstadt“ mit Besuch der Kultur- und Gedenkstätte werden im Juli und August einmal wöchentlich angeboten, sonst auf Anmeldung. Kosten: 5 EUR pro Person. Die genauen Termine erfahren Sie bei der Touristinformation, Am Markt 6, 25840 Friedrichstadt, Tel. 04881-93930 oder info@friedrichstadt.de.

Seminare und Workshops

Ein Seminarraum für 25 Personen ist im nahegelegenen Stadtarchiv vorhanden. Für Schulklassen bieten wir zwei Workshops an: 

Sabbat und Synagoge. Dieser 90-minütige Workshop richtet sich an Schüler/innen der 6. bis 9. Klasse. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Wer ist eigentlich Jude? Was ist eine Synagoge und was wird dort gemacht? Wie feiern Juden den Sabbat? Kosten: je Klasse 60 EUR, darin enthalten sind museumspädagogische Leitung, Eintrittsgelder und Materialien; Teilnehmerzahl: 25 Schüler/innen plus Begleitpersonen, ab 26 Schüler/innen wird die Klasse geteilt.

Judenverfolgung am Beispiel Friedrichstadt. Dieser Workshop dauert drei Stunden und zielt auf Schülerinnen und Schüler der 10. bis 13. Klassen. Dabei geht es um diese Fragen: Was passierte im Nationalsozialismus in der „Stadt der Toleranz“? Warum wurde die ehemalige Synagoge als Getreidespeicher und Wohnhaus genutzt? Welches Schicksal ereilte die Friedrichstädter Juden unter der nationalsozialistischen Diktatur? Kosten: je Klasse 60 EUR (sonst wie oben).

Archiv und Bibliothek

Die Archivalien zur jüdischen Gemeinde werden im Stadtarchiv verwahrt. Dort ist auch eine Bibliothek vorhanden.

Zielgruppen

Das Bildungsangebot der Kultur- und Gedenkstätte richtet sich insbesondere an Erwachsene, Jugendliche und Schulklassen.

Barrierefreiheit

Der Zugang zur Kultur- und Gedenkstätte Ehemalige Synagoge ist nicht barrierefrei.

Regelmäßige Veranstaltungen

Im Saal der Kultur- und Gedenkstätte finden Veranstaltungen zur jüdischen Kultur statt: Wechselausstellungen, Konzerte, Vorträge, Lesungen und einmal jährlich ein jüdischer Gottesdienst.

Informationsmaterialien zur Vorbereitung eines Besuchs

Flyer zu den Themen „Jüdisches Leben in Friedrichstadt“ und „Stolpersteine in Friedrichstadt“ sind im Stadtmuseum erhältlich oder bei der Touristinformation zu bestellen.

Literatur: Bettina Goldberg: Abseits der Metropolen. Die jüdische Minderheit in Schleswig-Holstein, Neumünster 2011, S. 87–101; Friedrichstadt, in: www.alemannia-judaica.de

Praktische Informationen
Praktische Informationen

Kultur- und Gedenkstätte Ehemalige Synagoge
Am Binnenhafen 17
Westerlilienstr. 7 (Büro)
25840 Friedrichstadt

Tel: 04881-1511

Web: https://www.friedrichstadt.de/die-stadt-entdecken/kunst-kultur/museen/ehemalige-synagoge/
E-Mail: museum@friedrichstadt.de

Leitung: Christiane Thomsen 

Öffnungszeiten

Keine regelmäßigen Öffnungszeiten, geöffnet zu den Veranstaltungen und nach Vereinbarung

Eintritt

Der Eintritt ist in der Regel kostenfrei, bei Veranstaltungen und Sonderausstellungen kann dies jedoch variieren.

Anfahrt mit PKW

Parkplatz Seebüll (P 1), fünf Minuten Fußweg

Anfahrt mit ÖPNV

Bahnhof Friedrichstadt, fünf Minuten Fußweg

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