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Buchvorstellung

Buchvorstellung mit Verena Meier: Das Lager und die Gedenkstätte für sowjetische Kriegsgefangene in Gudendorf

11. November 2021 / 19:00 Uhr

DÖRPSHUS, GUDENDORF
Schulstraße 14, 25693 Gudendorf

Grußworte:
Bürgermeister Werner Höfs
Dr. Harald Schmid, Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten

Einführung und Moderation: Benno Stahn, Initiative „Blumen für Gudendorf“

Um Anmeldung wird gebeten: b.stahn@kieler-friedensforum.de

Die Gedenkstätte Gudendorf erinnert an das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener aus den Jahren 1941 bis 1945. Unmittelbar nach Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wurde in Gudendorf ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet, es befand sich an der heutigen Schulstraße, dort, wo später das Gemeindehaus errichtet wurde. Die genaue Zahl der im Lager bzw. Krankenlager Gudendorf zu Tode gekommenen Menschen kann aufgrund der fragmentarischen Quellenüberlieferung nicht genau beziffert werden.

Seit den 1980er-Jahren arbeitet die Initiative „Blumen für Gudendorf“ gemeinsam mit der Gemeinde Gudendorf daran, Licht in das Dunkel des Gudendorfer Lagers zu bringen. Die Historikerin Verena Meier hat nun eine breit recherchierte, wissenschaftlich fundierte Darstellung des Lagers Gudendorf erarbeitet. Verena Meier stellt die Lagergeschichte und Erinnerungskultur dar und erweitert damit den Forschungsstand seit den ersten wissenschaftlichen Aufarbeitungen von Gerhard Hoch und Martin Gietzelt. Zudem bereicherte Dr. Natalja Jeske diese Studie durch Recherchen im Staatlichen Archiv der Russischen Föderation (GARF) in Moskau. Damit konnten wichtige sowjetische Quellen aus der Nachkriegszeit zum Friedhof dernsowjetischen Kriegsgefangenen in Gudendorfnerstmals einbezogen werden. Die Initiative und die Gemeinde Gudendorf sind dankbar, dass mit dem vorliegenden Werk eine große Wissenslücke über das Lager Gudendorf geschlossen werden konnte.

Die Initiative und die Gemeinde Gudendorf danken für die Förderung des Projekts. Ohne die finanzielle und auch personelle Unterstützung insbesondere der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten (BGSH) hätte die Arbeit nicht realisiert werden können. Auch die Brunswiker Stiftung Kiel und der Verein für Dithmarscher Landeskunde haben das Vorhaben gefördert. Unser Dank gilt auch dem wissenschaftlichen Beirat, Dr. Rolf Keller (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten), Dr. Harald Schmid (BGSH) und Dr. Reimer Möller (KZ-Gedenkstätte Neuengamme), die von Anfang an mit ihrer engagierten Diskussion Anregungen gaben. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus wie in Gudendorf sind Orte des Gedenkens und der Mahnung, nie mehr zuzulassen, dass Menschsein abhängig gemacht wird von „Rasse“ oder Herkunft, von Überzeugung oder Glauben. „Der Völkermord, den das nationalsozialistische Regime beging, war in seiner technischen und bürokratischen Perfektion so einzigartig und beispiellos, dass man glauben könnte, er könne sich nicht wiederholen. Aber das wäre ein gefährlicher Trugschluss“ (Bundespräsident Roman Herzog am 27. April 1995 in Bergen-Belsen). Die Gedenkstätte Gudendorf regt an zum Nachdenken über die Lehren aus der Geschichte, Krieg als Mittel der Politik auszuschließen, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit für alle Zeit zu ächten.

Veranstalter

Initiative „Blumen für Gudendorf“, Gemeinde Gudendorf

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