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Newsletter

9. Juni 2023

Willkommen zu dieser neuen Ausgabe des Newsletters. Wir wünschen Ihnen eine anregende und informative Lektüre.


 

Zuwendung des Landes für die Gedenkstätten erhöht


Eine gute Nachricht für die Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein: Die Landesregierung hat ihre Zuwendung für die Bürgerstiftung ab dem laufenden Jahr um 110.000 Euro auf insgesamt 545.000 Euro aufgestockt. Die Mittel sind vorgesehen für die weitere Professionalisierung der Gedenkstätten sowie die Projektförderung, unter anderem für Forschungsprojekte an historischen Orten sowie die Entwicklung zeitgemäßer Vermittlungsformen und Bildungsangebote.
Die Bürgerstiftung dankt herzlich Kulturministerin Karin Prien, die sich mit großem Engagement für eine solide Förderung der Gedenkstätten und Erinnerungsorte einsetzt – auch in Zeiten schwieriger Haushaltslagen.


 

Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Jüdischen Museum


Im Jüdischen Museum in Rendsburg wurde am 1. Juni die neue Dauerausstellung "400 Jahre Gegenwart. Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein" eröffnet. Nach umfangreichen Neukonzeptionierungs- und Neugestaltungsarbeiten sowie einem Jahr Bauzeit können Besucher*innen nun die Ausstellung entdecken. Das Museum, Teil der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, hat sich als besonderer Ort historisch-politischer Bildung profiliert und möchte durch aktuelle Themen, neue Inhalte und gesellschaftliche Impulse einen Beitrag leisten.
Museumsleiter Jonas Kuhn: "Jüdische Gegenwarten waren bei uns im Museum bislang kaum Thema. Wir finden es aber wichtig zu zeigen, dass jüdisches Leben vielfältig war und ist und das Judentum mehr als eine Religion ist. Wir zeigen daher Positionen und Selbstverständnis von Jüdinnen*Juden heute. Insgesamt bieten wir in unserer neuen Dauerausstellung (historische) Fakten – verbunden mit neuen Einblicken und ungewohnten Perspektiven." Dabei gehe es nicht nur um die Beschäftigung mit jüdischer Geschichte. Die neue Ausstellung setzt sich mit vielen gesellschaftlich höchst relevanten Themen auseinander, beispielsweise Migration, Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft sowie Fragen von Zugehörigkeit und Ausschluss.
Die innovative Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit den beiden jüdischen Landesverbänden, Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen konzipiert und legt besonderen Wert auf Barrierefreiheit.

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Foto (v.l.) Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus Dr. h.c. Gerhard Ulrich, Museumsleiter Jonas Kuhn, Ministerin Karin Prien und Stiftungsvorstand Dr. Thorsten Sadowsky


 

Gesicht und Stimme der Gedenkstätten in Schleswig-Holstein: Feierliche Verabschiedung von Uta Körby und Wahl von Heino Schomaker zum neuen Vorsitzenden der LAGSH


Sie hat die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen 1999 mitgegründet und 2008 bis 2013 geleitet. Und sie hat 2012 die Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e.V. (LAGSH) mit aus der Taufe gehoben und seither geleitet. Die LAGSH und langjährige Wegbegleiter*innen haben Uta Körby nun gewürdigt und verabschiedet. Zum Nachfolger als Vorsitzender des Vorstands wählte die Mitgliederversammlung Heino Schomaker.

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Foto (v.l.): Bürgermeister Mirko Spieckermann, Uta Körby und Heino Schomaker am 1. April in Neustadt in Holstein


 

Rabea Bahr ist die neue pädagogische Leiterin des Zentrums zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert


Das im Aufbau befindliche Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert (Arbeitstitel) hat Verstärkung bekommen: Seit April hat Rabea Bahr die pädagogische Leitung inne und es sich zur Aufgabe gemacht, Geschichte in der Alltagswelt der Kieler*innen und für Besucher*innen der Stadt wahrnehmbar zu machen.
Die gebürtige Schleswig-Holsteinerin hat sich bereits als Jugendliche ehrenamtlich im Bereich Jugend- und Bildungsarbeit in verschiedenen Vereinen engagiert. Seit zehn Jahren lebt Rabea Bahr in Kiel und hat dort an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Geschichte und Europäische Ethnologie/Volkskunde studiert. In ihrer Masterarbeit hat sie sich im Bereich Geschichtsdidaktik mit den Möglichkeiten der inklusiven Gestaltung von Geschichtskultur im urbanen Raum beschäftigt.
Rabea Bahr war als freiberufliche Bildungsreferentin tätig, zudem hat sie verschiedene Projekte der historischen und politischen Bildung in zivilgesellschaftlichen Organisationen in Kiel umgesetzt. Nach ihrem Antritt als pädagogische Leitung im Zentrum ist sie direkt in die praktische Arbeit eingestiegen mit dem Projekt "Der Wilhelmplatz im Wandel der Zeit", das auch in die geplante Dauerausstellung des Zentrums einfließen wird.
Als ein Schwerpunkt ihrer Arbeit möchte Rabea Bahr Geschichtskultur für verschiedene Zielgruppen zugänglich zu machen und Menschen für Geschichte begeistern, indem der Bezug zur eigenen Lebenswelt, zur Gegenwart und Zukunft verständlich wird. Dabei ist es ihr wichtig, die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen – wie Digitalisierung, Migration oder Pluralisierung – zu berücksichtigen und gesellschaftliche Akteure und Interessierte in die Gestaltung von Geschichtskultur einzubinden.

Nähere Informationen und Kontakt zum Zentrum finden Sie hier.

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 "Das Feuer brennt noch": Woche des Erinnerns in Schleswig zum 90. Jahrestag der NS-Bücherverbrennung


Erstmals in Schleswig-Holstein gibt es aus Anlass der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen von 1933 eine Woche des Erinnerns: Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden in Schleswig Lesungen, Vorträge, Filmvorführungen, Musik, eine Ausstellung und eine Theater-Performance sowie ein Gottesdienst mit Dialogpredigt statt. Schirmherr der Veranstaltungsreihe ist das PEN-Zentrum Deutschland, unterstützt von 19 landesweit oder kommunal aktiven Kooperationspartnern, auch der Bürgerstiftung. Historischer Bezugspunkt ist der 23. Juni 1933, als NS-Verbände auch in Schleswig eine Bücherverbrennung inszenierten.
Die Bücherverbrennungen von 1933 zählen für das demokratische Deutschland zu den bedrückenden Sinnbildern der NS-Gewaltherrschaft. Von März bis November 1933 organisierten diverse nationalsozialistische Verbände in über 160 Orten eine reichsweite öffentliche Verbrennung von missliebigen Büchern. Höhepunkt der Propaganda- und Terrorkampagne waren die Tage um den 10. Mai, als im Rahmen der Aktion "Wider den undeutschen Geist" in Dutzenden Universitätsstädten Scheiterhaufen mit Werken verfemter und verfolgter Autor*innen brannten.
Auf dem Stadtfeld, dem historischen Ort der Schleswiger Bücherverbrennung, findet am 23. Juni der Höhepunkt der Erinnerungswoche statt: mit einer mehrstündigen öffentlichen Lesung aus Werken der im Nationalsozialismus verfolgten Autor*innen und einer offiziellen Gedenkfeier am selben Abend, u.a. mit Eka von Kalben, der Vize-Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages. Dabei geht es auch um gegenwärtig verfolgte Autor*innen. Alle Interessierten sind dazu eingeladen, die Veranstaltungen zu besuchen und sich an der Lesung zu beteiligen.

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"Unten. Im Keller": Open-Air-Fotoausstellung zu den Verhörzellen der Gestapo in Lübeck


Im Keller des Lübecker Zeughauses befanden sich während der NS-Zeit die Verhörzellen der Geheimen Staatspolizei. Mit einer Fotoausstellung der Kulturwissenschaftlerin und Fotografin Dr. Karen Meyer-Rebentisch soll dieser historische Ort, der seit langem öffentlich nicht zugänglich ist, und das dortige Geschehen sichtbar gemacht werden.
Die u.a. von der Bürgerstiftung geförderte Ausstellung ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Forum Erinnerungskultur Lübeck. Sie ist vom 23. Juni bis zum 12. August am Domkirchhof beim Haus der Kulturen zu sehen. Zur Eröffnung geben die Fotografin und der Historiker Christian Rathmer am 23. Juni um 11:30 Uhr eine Einführung in das Konzept der Ausstellung und die Geschichte des Ortes. Zur Finissage findet am 12. August eine Podkiumsdiskussion zum Thema "Wie wollen wir uns erinnern?" statt.

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"Hope & Despair": Neues grenzüberschreitendes dänisch-deutsches Projekt


Wie kann sich eine grenzüberschreitende, aufeinander bezogene Erinnerungskultur entwickeln? Wie können Menschen, die in der Region Urlaub machen, für die Geschichte des Nationalsozialismus und Zweiten Weltkriegs interessiert werden? Diese Fragen stehen im Zentrum des dreijährigen dänisch-deutschen Forschungs- und Entwicklungsprojekts "Hope & Despair", das am 1. Mai 2023 gestartet ist. Hierfür erarbeiten elf Projektpartner gemeinsam Konzepte mit Schwerpunkten auf partizipativer Entwicklung und digitalen Angeboten.
Geleitet wird das aus EU-Mitteln finanzierte Projekt von der Design School Kolding. Auf deutscher Seite beteiligen sich aus Schleswig-Holstein die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund, die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing und das Jüdische Museum in Rendsburg, ebenso die Fachhochschule Kiel und die Europa-Universität Flensburg. Projektpartner in Hamburg ist die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.

Weitere Informationen finden Sie hier und hier.


 

Bildungsurlaub: Vergangenheit verstehen. NS-Tatorte an der schleswig-holsteinischen Westküste


Entlang der schleswig-holsteinischen Westküste gibt es mehrere öffentlich zugängliche Orte, die an die NS-Vergangenheit erinnern und über die damaligen Ereignisse informieren. Einige von ihnen sind in den letzten Jahren erneuert oder auch ganz neu geschaffen worden. Seitdem haben die Verantwortlichen aufwendige Ausstellungskonzepte und teils ungewöhnliche Bildungsangebote entwickelt und erprobt. Gemeinsames Ziel ist, dass die Gedenkstätten und historischen Lernorte sich wirkungsvoll für die Stärkung der Demokratie einsetzen. Historie und Neuorientierung, Strukturen und Netzwerkarbeit, Vermittlungsmethoden und Techniken sind Inhalte dieses von der Bürgerstiftung geförderten Bildungsurlaubs, der auf der Grundlage der an der Westküste gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse erstmals angeboten wird. Eine zentrale Rolle wird die Frage einnehmen, was Gedenkstätten und andere Orte der Auseinandersetzung mit dem Nazi-Terror im 21. Jahrhundert bewirken können und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.

Der Bildungsurlaub findet statt vom 28. August bis 1. September 2023 in der Nordsee Akademie in Leck. Anmeldungen bitte bis zum 28.07.2023 an: info@nordsee-akademie.de.

Nähere Informationen und eine Online-Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.


 

Ehrenamtliches Engagement gesucht: 20. Schleswig-Holsteinischer Bürger- und Demokratiepreis


Unter dem Motto "Miteinander. Füreinander: Hilfe, Einsatz, Zivilcourage" richtet sich Schleswig-Holsteins größter Ehrenamtspreis in diesem Jahr an Projekte, Initiativen, Vereine und Einzelpersonen, die Hilfe für andere in den Mittelpunkt stellen und sich somit für die Solidarität in der Gesellschaft stark machen. Bis zum 30. Juni können sich ehrenamtlich Engagierte auf die Auszeichnungen in den Kategorien "U27" und "Alltagshelden" bewerben oder von anderen dafür vorgeschlagen werden.
Insgesamt werden Sach- und Geldpreise im Wert von 32.500 Euro vergeben, zudem können sich die Preisträger*innen und Nominierten über ein Filmportrait ihres Projekts freuen. Die Preisverleihung ist für den 7. November 2023 geplant.
Der Wettbewerb wird seit 2004 von den Sparkassen in Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Landtag ausgeschrieben. Medienpartner ist der NDR Schleswig-Holstein.

Die Bewerbungsunterlagen sind hier verfügbar.


 

"Politische Bildung - Gemeinsam stärker?!" Konferenz zur Kooperation von Schulen mit außerschulischen Akteuren der Bildungsarbeit


Der Ruf nach politischer Bildung ist laut. Kooperationen von schulischen und außerschulischen Akteur*innen liefern einen wichtigen Beitrag, um junge Menschen dabei zu unterstützen, Gesellschaft mitzugestalten und sich für die eigenen Interessen einzusetzen. Diesem Thema widmet sich eine Konferenz, die am 21. Juni 2023 von 14 bis 17 Uhr im Regionalen Bildungszentrum (RBZ) Wirtschaft Kiel stattfindet.
Die gemeinsame Veranstaltung von Arbeit und Leben Schleswig-Holstein, Zukunft Bildung Schleswig-Holstein und der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein richtet sich an (angehende) Lehrkräfte, Schüler*innen, Schulleitungen, Teamer*innen, außerschulische Bildner*innen, Politiker*innen und weitere Interessierte.

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Termine und Veranstaltungen


Sonntag, 18. Juni 2023, 11:00 bis 20:00 Uhr, Flandernbunker, Kiel

"Café International" 2023 – ein bunter Tag zur Kieler Woche: Picknick, internationale Musik und Kreativaktionen
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Dienstag, 20. Juni 2023, 19:00 Uhr, Flandernbunker, Kiel
Not – Chance – Verweigerung. Flucht in der Zeit des Nationalsozialismus und heute, Vortrag von Martin Link, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein
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Dienstag, 27. Juni, bis Freitag, 30. Juni 2023, Hamburg und KZ-Gedenkstätte Neuengamme
"Persönliche Perspektiven in der Gedenkstättenarbeit
Tradierungen in der Nachkommenschaft von Verfolgten und familiengeschichtliche
Zugänge zu Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg". 67. Bundesweites Gedenkstättenseminar
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Donnerstag, 29.06.2023, 19:00 Uhr, Flandernbunker, Kiel
"Lebensgeschichten - 60 Jahre queeres Schleswig-Holstein", Lesung im Rahmen des Christopher Street Days in Kiel
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Freitag, 1. September, bis Sonntag, 3. September 2023
"Selbstvergewisserung in der pluralen Erinnerungskultur. Gedenkstätten zwischen Grundlagenforschung, gegenwartsorientierter Bildung und Geschichtspolitik". Landesgedenkstättentagung Schleswig-Holstein, Nordsee-Akademie, Leck

Freitag, 22. September 2023, 13:00 - 17:00 Uhr
Öffentliches Treffen des Netzwerks Cap-Arcona-Gedenken in Klütz/Schloss Bothmer (Mecklenburg-Vorpommern), u.a. mit einer Führung über die neugestaltete Gedenkstätte "Cap Arcona"

Aktuelle Termine finden Sie auch im Veranstaltungskalender unserer Website.


 

Newsletter der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten
Redaktion: Lisa Leiber, Katharina Perrey-Holldorf, Dr. Harald Schmid
Kontakt: newsletter@gedenkstaetten-sh.de
V.i.S.d.P.: Prof. Dr. dres. h.c. Gerhard Fouquet
Bildnachweis: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen (Eröffnung); Mirco Schlippes (Verabschiedung); Boris Woynowski (Rabea Bahr); Susanne Pertiet (Bücherverbrennung); Dr. Karen Meyer-Rebentisch (Fotoausstellung); Anna Kersig, Design School Koldin ("Hope & Despair"); Alexis Brown auf Unsplash (Bildungsurlaub)
Rechtlicher Hinweis: Diese Nachricht erhalten Sie im Rahmen eines Verteilers, in dem Sie mit Ihrer E-Mail-Adresse als Interessent*in für Informationen über Gedenkstätten und Erinnerungskultur in Schleswig-Holstein geführt werden.

Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten

Am Gerhardshain 44
24768 Rendsburg

www.gedenkstaetten-sh.de


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